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Hereinbrechen des Unerwarteten und die kreativen Folgen

Mittwoch, 15.12.2021 /3.

Heute betreute ich die 3.Klasse in der Lernzeit,- jener Stunde am Nachmittag, die die SuS unter der Aufsicht einer Lehrperson ihren Hausaufgaben widmen sollen. Eine Zeit lang verlief diese Lernzeit sehr ruhig und so ereignislos wie meistens. Dann gingen Aris und Stefanie ein Arbeitsblatt kopieren, dass sie nicht da hatten. Da sie nicht genug Kleingeld dabei trugen, verblieben ihnen noch zusätzliche Kopiepunkte am Kopierer und sie legten ihre Hände hinein. Zurückgekommen mit zwei kopierten (oder gedruckten?) Händen in S/W zeigten die beiden SuS begeistert ihre Kopien her, die tatsächlich sehr gut aussahen. Aris pinnte das eine Blatt so neben das andere auf die Pinnwand, dass aus den beiden Händen, die jeweils links und rechts vom Blatt abfielen, ein eigenartiges Gebilde ähnlich einem mehrarmigen Seestern entstand. Insgeheim freute ich mich sehr über die Leichtigkeit der Kinder, mit der sie etwas als gut aussehend und damit als wertvoll deklarierten. Es ist eine Fähigkeit des (vielleicht auch schon vorgebildeten) Auges, das Gut Aussehende wertzuschätzen. Ich frage mich, ob ich mich hierfür auch bei früheren BE-Lehrenden dieser Kinder bedanken könnte.

Sodann gingen die beiden SuS, ganz meine Rufe zur Hausaufgabe ignorierend, erneut zum Kopierer, und druckten diesmal eine ganze Reihe von Dingen und Geräten. Diesmal begleitete sie dabei auch Elinor, die ihr Gesicht in den Drucker legte. Zurückgekommen machten wir auf meine Anregung eine Mini-Vernissage und, unter anderem von Agnes angestochen, entstand eine Diskussion über die künstlerische Um-Verwendung der rückwärtigen Klassenzimmerwand, auf der bis dato diverse Smileys in Grafiti Technik an die Wand gesprüht wurden. Nachdem ich die Hoffnung aus dem Weg geräumt hatte, diese Wand ließe sich übermalen,- schlug ich vor, dass wir tapetenartig etwas draufkleben könnten, und diese Arbeit gleich als nächste Aufgabe in BE umsetzen könnten, indem wir die von Aris und Stefanie innitierten Drucke auf braune Papierrollen drauf collagieren.

Hier ließen sich bspw. auch Bilder von John Baldessari zeigen, und als Anleihe nehmen, wie etwa das Revolverbild.