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Historistische Lebkuchenhäuser nach dem Ansinnen rituellen Kuchenbackens

Dienstag, 21.12.2021 /5.

Die Lebkuchen wurden mit der 5. Klasse erstmals fertiggestellt. Es war eine irrsinnige Einheit, denn neben den zu Ende zu bringen Häusern gab es noch 3 Referate zu hören. Die Stunde hatte etwas von der Vorstellung Eva Sturms, etwas Unbeabsichtigtes passieren zu lassen. Die SuS standen und saßen an einem längeren Tisch und stürzten sich auf die kunstvolle Verarbeitung von Marzipan, auf das Zurechtschneiden der Lebkuchenwände, und auf das gleichmäßige Spritzen des Zuckergusses. Währenddessen wurden von anderen SuS die Referate gehalten zu Ai Wei Wei, zu David Hammonds und zu Rosa Bonheur. Bei den ersten beiden Referaten legten die SuS eine Pause ein, und nur einige wenige gaben sich weiter der Zuckergussverfeinerung hin, aber beim dritten Referat ging die Sprache der Schülerin nahtlos in die Diskussionen über ästhetische Entscheidungen zu den Verzierungen, und dem Scheppern der Gerätschaft über. Die Referentin war trotzdem (oder deshalb?) sehr nervös, versprach sich oft, und brachte viele ihrer gut vorbereiteten Details nicht ins Referat ein. So erwähnte sie nicht, dass Rosa Bonheur heute als lesbisch gelten würde. Sie erwähnte indes, dass es interessant zu wissen wäre, welchen Themen Rosa Bonheur sich widmen würde, hätte sie heute gelebt, eine spannende Frage, die jedoch ebenfalls unterging.

Die Zukunft der Lebkuchenhäuser war zu jedem Zeitpunkt ungewiss und unbesprochen, und gerade darum war es großartig wie engagiert sich viele der SuS der Sache widmeten. H. hatte aus Zucker, Wasser und blauer Lebensmittelfarbe sogar Fenster mitgebracht, die aussahen wie gezüchtete Kristalle. Ihre Widmung schien zu mancher Zeit überdimensional.

Häuser mit den historistischen Bauelementen Aedikula, Giebeldach, Akanthus-Kapitel, Voluten, und Säulen

Das nächste Projekt könnte nun die Beschäftigung mit Architektur, den plastischen und typologischen Teil sowie die Beschäftigung mit Linoldruck und Repräsentation auf Geldscheinen- durch ein abschließendes Projekt ergänzen, in welchem der Fokus auf performativen und zeichnerischen sowie Planlese- Kompetenzen liegt. In dieser Richtung liegt mein Konzept der Begrüßungsrituale.