Das neue Schuljahr beginnt mit aller Wucht, und merklich werden all jene Namen in hintere Gehirnbereiche verdrängt, die nicht mehr durch die Schule wandeln. Das sind diejenigen, die ich letztes Jahr mit der 8. Klasse abgeschlossen habe, von denen viele in Kunst maturiert haben. Ich hatte diese Menschen drei Jahre lang kennen gelernt und fühlte mich ihnen in mehrerer Hinsicht verbunden. Etliche Momente, in welchen ich irgendetwas peinliches geäußert hatte, kamen mir mitten in der Nacht und ließen mich nicht weiter schlafen, Ängste und Verzweiflung angesichts eines Maturastoffs, den auszuarbeiten mich überforderte, Überarbeitung aber auch Stolz angesichts der Tatsache, dass ich immer wieder in der Lage war, einen Teil zur Inspiration in einem anderem Leben beizutragen. Das irritiert zur Kenntnis genommene Unverständnis so wie das freudig empfangene Verständnis das sich in Lebensfragen und Haltungsfragen und sogar in Fachfragen oft zwischen ihnen und mir auftat. Die so beschriebenen Beziehungen, die der Schule eine eigene Färbung gaben, und mich mit spezifischen Gefühlen zum Arbeitsplatz gehen ließen, sind nicht mehr,- und das diese Färbungen gemeinsam mit dem Austritt dieser Menschen von der Schule abgefallen sind, wird mir erst jetzt langsam bewusst. Fortan werden diese Beziehungen nur mehr in der Erinnerung existieren. Und so ist das jedes Jahr: Man lernt Menschen kennen, entwickelt ein 8-jähriges Verhältnis zu ihnen, entlässt sie, und sieht die meisten von ihnen nie mehr wieder. Eine seltsame, eigenartige und ungewöhnliche Beziehungsart.